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Denn wo die Kunst sich zur Natur gestaltet, da wird des Lebens schönste Pracht entfaltet.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entsteht um das ehemalige Hofmark-Schloß Fußberg im Würmtal ein Landschaftsgarten im englischen Stil. Entsprechend der geistigen Bewegung der Aufklärung und Landesverschönerung bringen die Schloßherren in einer Flußschleife, gemeinsam mit einem noch unbekannten Gartengestalter, Natur und Kunst mit dem Leben in Einklang.

Fast gleichzeitig mit den Englischen Gärten in München, Feldafing oder Bernried wird bei Gauting ein naturnahes gartenarchitektonisches Gesamtkunstwerk mit einer reichen Ausstattung geschaffen.


Obwohl ein Landschaftsgarten den ewigen Kreislauf der Natur im Rhythmus der Jahreszeiten beinhaltet, sind anderthalb Jahrhunderte am Park, wie auch an den Schloßgebäuden, nicht spurlos vorüber gegangen. Aber es ist noch viel da, die Gautinger haben reich geerbt: Grundstück, Haupt- und Nebenhäuser, Fluß, Weiher, Ruhe, Natur und die ganze Struktur der englischen Gartenanlage, ja – und nicht zuletzt – eine Wagenremise mit mächtigem Walmdach und geschweiften Jugendstilgauben.


Trotzdem stand bis zu den frühen 90er Jahren der Abriss der alten Wagenremise im Gautinger Gemeinderat zur Diskussion und das obwohl das Denkmalamt bereits 1985 die Remise in den Schloss-Ensemble-Schutz mitaufgenommen hatte. Es war allerdings notwendig, dass dies das Landratsamt 1994 nochmal deutlich in Erinnerung brachte. Der Durchbruch zu einer zukunftsgerichteten Lösung gab es aber erst als 1999 Nortrud Fischer und viele gleichgesinnte BürgerInnen Gautings den gemeinnützigen Förderverein Remise Schloss Fußberg e.V. gründeten, um eine öffentliche kulturelle Nutzung zu ermöglichen. Dem Verein wurde dann von der Gemeinde das ehemalige Kutschenhaus zur Verfügung gestellt mit dem Auftrag es zu sanieren und kulturell zu nutzen. Seitdem kümmert sich der Verein mit sehr viel Engagement und in enger Abstimmung mit der Gemeinde und dem Denkmalamt um den Erhalt bzw. Sanierung des Gebäudes und dessen Nutzung für die verschiedensten kulturellen Veranstaltungen.

Die notwendigen Baumaßnahmen erfolgten auf der Basis der Pläne von den Architekten Gerda und Ulrich Bentele sowie dem Statiker Kurt Bergmaier. Die Finanzierung übernahm nicht nur die Gemeinde sondern auch großzügige Spender, insbesondere auch die Sparkassen-Stiftung. Zudem gab es auch erhebliche Eigenleistungen der Vereinsmitglieder. So entstand schließlich der seit vielen Jahren nutzbare Veranstaltungsraum für ca. 175 Zuschauer und damit ein Ort für das äußerst lebendige Kulturgeschehen in Gauting, der durch seine spezifischen Bedingungen nicht in Konkurrenz zu anderen Objekten wie etwa dem Bosco steht. Die verschiedensten Veranstaltungen finden nun dort statt (Konzerte, Ausstellungen, Lesungen, Puppenspiel, Tanz, Vorträge, Kleinkunst etc.), aber auch private Feste.

Alljährlich im Mittelpunkt steht unter der künstlerischen Leitung von Florian Prey das „Kleine Sommerfestival“ (http://www.kleines-sommerfestival.de). Die jeweils etwa 20 Veranstaltungen erfreuen sich großer Beliebtheit über die Grenzen Gautings hinaus. Für MusikerInnen wie auch MusikliebhaberInnen ist das „Klangwunder an der Würm“ (SZ) ein ganz besonderer Anziehungspunkt.

Um dieses „Juwel“ behutsam weiter zu entwickeln freuen wir uns über jede Spende. Wir sind auch sehr dankbar für die Zuschüsse zum „Kleinen Sommerfestival“, die wir vom Landratsamt sowie von den Stiftungen der Kreissparkasse und der ehemaligen Gemeindesparkasse erhalten haben.

 

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